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Kloster Drübeck, Probenwochenende 18. bis 20. November 2022
OGM Wanderung im Juni 2021
Dankrede von Rudolf Stiens 7. 12. 2019
An die Redaktion des Göttinger Tageblatt
Betrifft: Kritik vom 9.12.2008 am Adventskonzert des OGM
Leserbrief von Tilly Bielert
1991: Probenwochenende Im Hainberggymnasium
Ein Probenwochenende des OGM
von Tilly Bielert aus der Festschrift 20 Jahre OGM 1982 - 2002
Unser Publikum
von Werner Lamke aus der Festschrift 10 Jahre OGM 1982-1992 Wir kennen unser Publikum.
Das ist nicht irgendwer, der unsere Konzerte besucht. Sowenig wie sich die Konzerte eines Amateurorchesters in den normalen Musikbetrieb einordnen lassen, sowenig sind die Besucher unserer Konzerte normale Musikverbraucher. Zweierlei Tendenzen zeichnen sich im Musikbetrieb ab: - eigentlich geht man gar nicht mehr ins Konzert: Die Zeiten des intensiven Zuhörens sind vorbei. Musik ist allgegenwärtig, beim Zähneputzen, beim Frühstück, beim Einkaufen - wozu noch ins Konzert gehen? - und: Perfektion ist Trumpf; die Stars locken, alles andere wird als Mittelmäßigkeit abgetan. Manche fahren lieber einmal nach Hamburg in die Oper oder nach Berlin zu den Philharmonikern als das ganze Jahr in Göttingen ins Konzert zu gehen ( - ausgenommen natürlich beim Händelfest). Warum also kommen Menschen in unsere Konzerte? Weil sie uns erleben wollen! Ehepartner und Familienangehörige, Freunde und Freundinnen, Nachbarn und Parteifreunde, Kollegen und Mitarbeiter aus Instituten wollen dabei sein, wenn wir nach langer Probenarbeit unsere Prüfung in der Öffentlichkeit zu bestehen haben. Sie möchten uns begrüßen und uns gratulieren, wie auch sie begrüßt werden wollen. Die Pause darf nicht zu kurz sein - und daß es seit kurzem in der Pause Getränke gibt, macht den Abend noch mehr zu einer gemeinsamen Veranstaltung. Und die Kinder ... Gibt es eine bessere Möglichkeit für sie, zu lernen, daß Musik kein fertiges Ergebnis ist, sondern ein Prozeß? Sie bekommen mit, wie ihre Eltern zu Hause üben, wie sie zu Proben unterwegs sind, wie sie sich in große Garderobe werfen (im schwarzen Anzug siehst du aber echt gut aus, sagt die 7jährige). So ist hier Musik keine anonyme Konserve, sie besteht nicht aus unsichtbaren Schallwellen aus einer black box. Die Kinder erleben Musik als gemeinsames Bemühen der Eltern, der Musikerzieher und anderer Bekannter - und es klingt toll. Unsere Konzerte sind spannend. So sitzt unser Publikum da und jeder denkt sich sein Teil, nicht nur über die Musik, sondern auch über die, die es da wagen, auf der Bühne zu sitzen. Sie sehen, wie die Musiker an den Trompeten mit Händen und Füßen zählen: ob der erste Einsatz in Takt 153 klappt? Sie warten auf die schöne Hornstelle ( ... paß auf, in der Ouvertüre gibt es eine Stelle, die klingt wie das Nebelhorn eines Schiffes - die spiele ich). Sie beobachten wie der Dirigent vor dem Fortissimo-Einsatz in die Luft springt und wie er mit seinem Stab den Geigen fast die Noten vom Pult fegt. Sie hören bekannte Stellen: die Flötenstelle kenne ich, die hat er zu Hause 1000 mal probiert. Der Ehemann beobachtet seine Frau in den Bratschen, ob sie die leidige Synkopenstelle hinkriegt. Und die Geigenschülerin freut sich, ihre Lehrerin zu beobachten, die mußte ja nun auch mal üben! War das nun ein Vibrato oder zitterten die Finger vor dem Sprung in die 8. Lage? Aber der Sprung klappt, und der Trompeteneinsatz kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, die Bratschen spielen zwei Seiten lang Synkopen, allein gegen alle, und das Horn ist ganz geheimnisvoll im Nebel zu hören. Unser Publikum klatscht begeistert Beifall. Die Musikfreunde haben es mal wieder geschafft. Die Musiker schwitzen und bei manchem im Saal sind die Hände vor Aufregung nicht weniger feucht. Und wenn die Flötenstelle beim 1001. Mal immer noch gequietscht hat - dann ist das auch nicht tragisch! Unser Publikum ist zufrieden. Und wir sind es auch, daß wir es haben. Denn: Stell dir vor, es ist OGM-Konzert und keiner hört zu! - Schrecklich! Über die Kritik
von Tilly Bielert aus der Festschrift 10 Jahre OGM 1982 - 1992
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