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Flutkatastrophe am 30. Oktober 2024 im Umkreis von València
Bei der großen Flut im Umkreis von València wurde die Musikschule, in der unser Dirigent Paco arbeitet, vollkommen zerstört. Unser gemeinsames Konzert am 7.12.2024 in der Pauluskirche mit dem Chor aus València und einem Projektchor aus Göttingen wurde deshalb als Benefiz-Konzert veranstaltet. Es kamen insgesamt 8400 Euro an Spenden zusammen, die unter anderem als Ersatz für das zerstörte Klavier direkt an die Musikschule in Catarroja im Umkreis von València gehen sollen.
Benefiz-Konzert mit Auszügen aus dem Messiah von Händel in der ausverkauften Paulus-Kirche. Foto: Bernd Rompe
Valencia (von Helmut Bornschier) 17.12.2024
Konzertreise nach Valencia vom 13.10. bis 18.10.2024 mit dem Brahmsrequiem.
Reise nach València, Spanien, am Mittelmeer gelegen, ziemlich weit südlich. (von Werner Lamke)
Javier Huerta Gimeno ist Dirigent des OGM und er ist der Grund, dass wir im Herbst 2024 eine Konzertreise nach València planen. Er ist dort geboren und aufgewachsen. Inzwischen ist er nach seinem Studium im Fach Violoncello und weiteren Qualifikationen in zweiter Profession als Dirigent unterwegs. Er dirigiert das OGM seit dem Frühjahr 2023.
Wir lassen uns gerne einladen, mit ihm in seine Heimatstadt zu fahren. Javier will dort sein Debüt als Dirigent geben. Und so machen sich Mitte Oktober 60 Musiker des OGM und 50 Mitglieder des Studentenchores Weimar auf eine lange Reise. Die meisten fliegen direkt nach València und bibbern bis zum Schluss, ob die Instrumente als Handgepäck mitgenommen werden. Etwa 20 Instrumentalisten fahren mit der Bahn und legen eine Zwischenstation in Avignon ein. Bei allen im Gepäck sind die Noten des Requiems von Johannes Brahms. In València treffen wir zum ersten Mal auf unsere Gastgeber, den Orfeó Universitari de València. Zusammen sind wir 150 Musiker. Die Universität València hat uns für die Proben Turnhallen zur Verfügung gestellt: die Schwebebalken und Turnmatten sind an die Seite geräumt. Von Sprossenwänden umgeben proben wir Brahms – für Chor und Orchester auch dies reichlich sportiv. Die Aufführung im Palau de la Música vermittelt dann ein großartiges Konzertsaal-Feeling: Plätze für 1700 Gäste rundherum, fast vollständig besetzt, Orchester und Chor wachsen über sich selbst hinaus, die Zuhörer sind begeistert und die Mitwirkenden nicht minder. Was uns sonst noch in Erinnerung bleiben wird: bei einer Stadtführung die Altstadt von València kennenzulernen, originale valéncianische Paella zu essen, die großartige moderne Achitektur der Ciudad de las Artes zu bestaunen, im warmen Mittelmeer zu baden, die gemeinsamen Abende in kleinen Grüppchen, die aufwendigen Transporte von Pauken und Kontrabass, der Abschiedsabend am ehemaligen Flussbett des Turia mit Darbietungen von Chormitgliedern beider Chöre, der gereimte Rückblick von Rudolf Stiens… , und schließlich der Abschied von unserem Dirigenten Javier, mit dem wir eine sehr intensive Zeit hatten. Leider gab es einige Tage nach unserem Besuch große Unwetter in der Region València mit vielen katastrophalen Überschwemmungen. Trotz allem kommt Anfang Dezember der Universitätschor von València zum Gegenbesuch nach Göttingen. Statt eines Requiems wird nun mit unserem neuen Dirigenten Alban Matthiaß, 30 Gästen aus València und einem Projektchor ein weihnachtliches Programm gespielt. Die Einnahmen des Benefizkonzertes werden für die Geschädigten der Flutkatastrophe in València über die Caritas gespendet. Dank an Javier (von Rudolf Stiens)
Dank an den Vorstand
Probe zum Konzert am 09.03.2024 in der Aula der Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Groß Schneen.
Joseph Haydn, Konzert in D-Dur für Violoncello und Orchester, Solist und Leitung Javier Huerta Gimeno
Foto: Volker Böning
Kloster Drübeck, Probenwochenende 18. bis 20. November 2022
OGM Wanderung im Juni 2021
Dankrede von Rudolf Stiens 7. 12. 2019
An die Redaktion des Göttinger Tageblatt
Betrifft: Kritik vom 9.12.2008 am Adventskonzert des OGM
Leserbrief von Tilly Bielert
1991: Probenwochenende Im Hainberggymnasium
Ein Probenwochenende des OGM
von Tilly Bielert aus der Festschrift 20 Jahre OGM 1982 - 2002
Unser Publikum
von Werner Lamke aus der Festschrift 10 Jahre OGM 1982-1992 Wir kennen unser Publikum.
Das ist nicht irgendwer, der unsere Konzerte besucht. Sowenig wie sich die Konzerte eines Amateurorchesters in den normalen Musikbetrieb einordnen lassen, sowenig sind die Besucher unserer Konzerte normale Musikverbraucher. Zweierlei Tendenzen zeichnen sich im Musikbetrieb ab: - eigentlich geht man gar nicht mehr ins Konzert: Die Zeiten des intensiven Zuhörens sind vorbei. Musik ist allgegenwärtig, beim Zähneputzen, beim Frühstück, beim Einkaufen - wozu noch ins Konzert gehen? - und: Perfektion ist Trumpf; die Stars locken, alles andere wird als Mittelmäßigkeit abgetan. Manche fahren lieber einmal nach Hamburg in die Oper oder nach Berlin zu den Philharmonikern als das ganze Jahr in Göttingen ins Konzert zu gehen ( - ausgenommen natürlich beim Händelfest). Warum also kommen Menschen in unsere Konzerte? Weil sie uns erleben wollen! Ehepartner und Familienangehörige, Freunde und Freundinnen, Nachbarn und Parteifreunde, Kollegen und Mitarbeiter aus Instituten wollen dabei sein, wenn wir nach langer Probenarbeit unsere Prüfung in der Öffentlichkeit zu bestehen haben. Sie möchten uns begrüßen und uns gratulieren, wie auch sie begrüßt werden wollen. Die Pause darf nicht zu kurz sein - und daß es seit kurzem in der Pause Getränke gibt, macht den Abend noch mehr zu einer gemeinsamen Veranstaltung. Und die Kinder ... Gibt es eine bessere Möglichkeit für sie, zu lernen, daß Musik kein fertiges Ergebnis ist, sondern ein Prozeß? Sie bekommen mit, wie ihre Eltern zu Hause üben, wie sie zu Proben unterwegs sind, wie sie sich in große Garderobe werfen (im schwarzen Anzug siehst du aber echt gut aus, sagt die 7jährige). So ist hier Musik keine anonyme Konserve, sie besteht nicht aus unsichtbaren Schallwellen aus einer black box. Die Kinder erleben Musik als gemeinsames Bemühen der Eltern, der Musikerzieher und anderer Bekannter - und es klingt toll. Unsere Konzerte sind spannend. So sitzt unser Publikum da und jeder denkt sich sein Teil, nicht nur über die Musik, sondern auch über die, die es da wagen, auf der Bühne zu sitzen. Sie sehen, wie die Musiker an den Trompeten mit Händen und Füßen zählen: ob der erste Einsatz in Takt 153 klappt? Sie warten auf die schöne Hornstelle ( ... paß auf, in der Ouvertüre gibt es eine Stelle, die klingt wie das Nebelhorn eines Schiffes - die spiele ich). Sie beobachten wie der Dirigent vor dem Fortissimo-Einsatz in die Luft springt und wie er mit seinem Stab den Geigen fast die Noten vom Pult fegt. Sie hören bekannte Stellen: die Flötenstelle kenne ich, die hat er zu Hause 1000 mal probiert. Der Ehemann beobachtet seine Frau in den Bratschen, ob sie die leidige Synkopenstelle hinkriegt. Und die Geigenschülerin freut sich, ihre Lehrerin zu beobachten, die mußte ja nun auch mal üben! War das nun ein Vibrato oder zitterten die Finger vor dem Sprung in die 8. Lage? Aber der Sprung klappt, und der Trompeteneinsatz kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, die Bratschen spielen zwei Seiten lang Synkopen, allein gegen alle, und das Horn ist ganz geheimnisvoll im Nebel zu hören. Unser Publikum klatscht begeistert Beifall. Die Musikfreunde haben es mal wieder geschafft. Die Musiker schwitzen und bei manchem im Saal sind die Hände vor Aufregung nicht weniger feucht. Und wenn die Flötenstelle beim 1001. Mal immer noch gequietscht hat - dann ist das auch nicht tragisch! Unser Publikum ist zufrieden. Und wir sind es auch, daß wir es haben. Denn: Stell dir vor, es ist OGM-Konzert und keiner hört zu! - Schrecklich! Über die Kritik
von Tilly Bielert aus der Festschrift 10 Jahre OGM 1982 - 1992
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